Erster Besuch des Bundespräsidenten Steinmeier nach Wiederwahl in Singapur und Indonesien

Wirtschaftsdelegation erörtert Probleme des weltweiten Handels und sucht nach Wegen aus der Krise

Als Mitglied einer hochrangigen Wirtschaftsdelegation nahm Bernd Höhne, Geschäftsführer der Fritz Stephan GmbH Medizintechnik, an der ersten Fernreise des Bundespräsidenten nach seiner Wiederwahl mit dem Ziel Singapur und Indonesien teil. Die Fritz Stephan GmbH ist in den ASEAN-Staaten und China aktiv, in Singapur bislang noch nicht, was die Teilnahme besonders sinnvoll machte. Die Reise stand unter dem Einfluss des russischen Krieges gegen die Ukraine, sollte aber ein Zeichen der Verständigung setzen und der Festigung der deutschen Beziehungen in Asien dienen. Die 10 Mitglieder der Wirtschaftsdelegation deckten das gesamte Spektrum der deutschen Wirtschaft von großen Aktiengesellschaften bis hin zu mittelständischen Unternehmen mit ihren unterschiedlichen Interessensgebieten ab. Diese wurden in verschiedenen Roundtable-Gesprächen mit Vertretern der Politik und Wirtschaft Singapurs diskutiert. Zum Teil war der Bundespräsident anwesend oder kam gegen Ende der jeweiligen Veranstaltung hinzu. In Gesprächen zur weltweiten Logistik im Hafen Singapurs, bei Expertengesprächen zur Zukunft der Globalisierung bis zum Besuch des Campus der Technischen Universität München TUM erhielt man reichlich Eindrücke. Der erste Tag fand in einem eleganten Botschaftsempfang, der erste nach der Pandemie, seinen krönenden Abschluss. Der folgende Mittwoch war geprägt durch den Gedankenaustausch zur wirtschaftlichen Entwicklung mit hochrangigen Vertretern Singapurs, während derer der Stadtstaat aufgrund seiner politischen Kontinuität und Stabilität seine wachsende Bedeutung in Asien hervorhob. Für Mittelständler bzw. Startup´s in Singapur besonders interessant war der Besuch des German Centers mit seinen Möglichkeiten der gemeinschaftlichen Nutzung von Labor-, Büro und Besprechungsräumen. Medizintechnik wie Stephan-Beatmungsgeräte etc. könnten in einem vollausgestatteten OP präsentiert oder Schulungen in realem Umfeld ausgestaltet werden. Für die Fritz Stephan GmbH ein möglicher Weg, um einen ersten Auftritt in Singapur gestalten zu können.

Fotos/Copyright: Bundesregierung/Guido Bergmann

 

Der nächste Tag in Jakarta, in dem die Wirtschaftsdelegation einem gesonderten Programm folgte, begann mit einem Briefing der Botschafterin über die Besonderheiten Indonesiens, welches die Teilnehmer für die folgenden Gespräche sensibilisierte. Ganz besonders hilfreich war das von der AHK ausgerichtete Mittagessen mit, dem jeweiligen Fachgebiet des Delegationsmitglieds, zugeordneten Tischen mit lokalen Firmenvertretern. Die Informationen, die dort zwischen Hauptgang und Dessert ausgesprochen wurden, können nicht Bestandteil offizieller Gespräche sein und waren hochinteressant. So ist seit ca. 6 Monaten der Verkauf der im e-catalogue aufgelisteten Medizinprodukte, aufgrund der fast unerfüllbaren Forderung des 40%tigen indonesischen Anteils an der Herstellung, komplett eingebrochen. Einige diese Erkenntnisse konnten im folgenden Roundtable-Gespräch unter Teilnahme des Bundespräsidenten thematisiert werden. Das Programm der Wirtschaftsdelegation endete danach. Zusammenfassend kann man sagen, dass Informationen weitergegeben wurden, die ohne die Gespräche auf diesem Niveau in dieser kurzen Zeit so kaum zugänglich gewesen wären. Nach einem Empfang der Botschafterin flog die Delegation nachts nach Yogyakarta, wo der Bundespräsident, wohl auch im Hinblick auf die Eröffnung der Documenta, indonesische Kunst- und Umweltprojekte besuchte. Ein beeindruckendes Highlight der Reise war der Besuch der buddhistischen Tempelanlage Borobudur, die erstmalig nach der Pandemie geöffnet wurde. Nach einem Essen im Sultanspalast Kraton, gegeben vom Sultan von Yogyakarta, welches an Exotik kaum zu übertreffen war, fand die Reise mit dem Besuch eines aktivistischen Kunstprojektes, in dem aus Plastikmüll Bausteine für ein javanisches Gebäude entstehen, ihren Abschluss.